Mit dem schnellen Shinkansen fuhren wir von Osaka nach Okayama, von dort ging es mit dem Regionalzug ins Landesinnere, durch grauen Nieselregen.
Spannend war der Ausstieg im kleinen Dorf Oboke: Dort sollte uns ein Bus zum Hotel bringen – die Abfahrtszeit dazu war aber nicht klar zu ermitteln. Zusammen mit anderen Paaren warteten wir auf den Bus, der – wie vom Hotel angekündigt – pünktlich an der Oboke Station ankam. Wir stiegen ein und fuhren los; die wenigen Worte, die vom Busfahrer zu hören waren, waren auf Japanisch. Die Straße wurde immer schmaler und kurviger, ab und zu kam ein Tunnel. Nach gut zwanzig Minuten hielt der Bus vor dem Hotel, wo wir von Hotelangestellten empfangen wurden – das Einchecken verlief überwiegend auf Japanisch; von einer Angestellten wurden wir in unser Zimmer begleitet und mit Tee begrüßt.
Nach meiner (üblichen) Unsicherheit, mich auf Neues einzulassen, fuhren wir erst mal „nur zum Gucken“ mit der hoteleigenen Seilbahn zum Onsen oberhalb des Hotels. Trotz – oder gerade wegen – der nebelgrauen Stimmung war die Atmosphäre im Onsen-Bereich – getrennt für Männer, Frauen und gemischt – wunderbar. Stefan machte tolle Fotos und ich kam langsam an in der ungewohnten Umgebung. Wir holten unsere Badetücher und gingen in unseren Hotel-Kimonos ins Onsen – Stefan zu den Männern, ich zu den Frauen. Im Onsen genoss ich die Ruhe, die Wärme und den Blick auf die umliegenden wolkenverhangenen Berge …. Nach dem Bad war es Zeit fürs Abendessen mit japanischen Spezialitäten der Region im Hotelrestaurant. Es war wundervoll: oishi! Zurück in unserem Zimmer legten wir uns auf den für uns vorbereiteten Futons schlafen.
Am nächsten Morgen hatten wir ein tolles japanisches Frühstück, danach machten wir uns auf den Weg zur Kazurabashi Brücke, einer Brücke aus Weinranken. Und ja: Wir wagten uns über die Brücke – es war wie angekündigt „a thrilling experience“.
Danach verbrachten wir einige Zeit am Flussufer mit Sonnenschein und Steinesammeln. Auf einem gemütlichen Spaziergang die schmale Straße entlang kamen wir zurück ins Hotel und ins Onsen, diesmal mit Sonnenscheinblick auf die Berge und Vorfreude auf das wunderbare Essen. Später nochmals baden, dann schlafen. Am Morgen dann nochmal ins Onsen, dann packen und frühstücken … Mit Bedauern verließen wir das Hotel, um mit dem Bus nach Oboke zu fahren, zum Zug nach Tadotsu und weiter nach Matsuyama.