Fragen, die ich mir und euch stelle.
Wer weiß die Antwort darauf?
- Was bedeutet dieses Verkehrszeichen?
- Warum liegen vor manchen Häusern große Wasserflaschen?
Zugfahrt am Freitagvormittag mit Umstieg in Tadotsu – am Freitagmittag vor der „golden week“ nix los am Bahnhof, nur im Zug eine Shikoku-Pilgerweg-Pilgerin aus Deutschland bzw. Frankreich, mit der Stefan sich über Schreine und Tempel unterhielt. Einchecken im Hotel Matsuyama Tokyu Rei in der Innenstadt, Nähe Okaido-Passage. 5. Stock, nicht zu hoch.
Beim Bummel in der Passage und auf der Suche nach einem Restaurant – um 17 h zu spät für ein Mittagessen und zu früh für ein Abendessen – entdeckten wir das Restaurant NikuLab mit einem jungen Team, doch leider: „The English speaking person is not available. “ So ließen wir uns auf das Experiment ein – zuerst misstrauisch-skeptisch, doch nach dem Erscheinen der Platten mit verschiedenen Fleischstücken, die auf dem Tischgrill vor uns zu grillen waren, wurden wir munter und immer zufriedener. Auch die Rechnung fIel nicht so schlimm aus wie befürchtet. Zum „Nachtisch“ gab es dann noch Spieße mit frittierten Häppchen in einer kleinen Kneipe mit junger Bedienung, die ebenfalls nicht englisch sprach. Stattdessen wurde das Handy bemüht und die Speisekarte extra für uns übersetzt. Lecker war’s …
Am zweiten Tag in Matsuyama bummelten wir morgens durch die Shopping-Straße gleich beim Hotel und kauften kleine Stoffreste für einen Kimono für den Reisebär. Einen ersten Kimono habe ich schnell gemacht – er fiel etwas kurz aus, hat dem Bären aber gut gestanden. Dann fuhren wir mit der Tram zum Dogo Onsen und machten Fotos von der aus Bayern stammenden alten Bahn. Zu Fuß ging es weiter zum Tempel 51. Stefan blieb dort zum Stempelsammeln, während ich vor dem Weihrauch in den luftig-sonnigen Dogo-Park flüchtete.
Nach einem Gespräch mit einem russischen Pilger – „we have met on the way“ -, kam auch Stefan zum Park und wir hatten dort ein gemütliches Picknick mit einem kurzen Besuch in Matsuyamas Museum zu den Schriftstellern Masaoka Shiki und Natsume Soseki.
Von dort gingen wir zum Dogo-Onsen zurück, wo es rummelig voll war – zu jeder vollen Zeit öffnete sich die große Spieluhr vor der Onsen-Passage. Das Bad im überfüllten Onsen haben wir uns erspart, aber wenigstens die Füße im warmen Wasser vor der Passage gebadet. Am Abend entdeckten wir ein tolles Restaurant: Soh Soh. Ein paar Worte englisch, dann bestellt, an der Theke gewartet, bei der Zubereitung zugesehen und das Essen genossen! Zum Abschluss des Tages haben wir noch eine schöne, große Buchhandlung besucht – schräg gegenüber vom Hotel.
Am nächsten Morgen nach dem Frühstück gepackt, dann mit der Tram zum Bahnhof zum Zug nach Okayama, von dort mit dem Shinkansen nach Hiroshima und weiter in den Vorort Kasatsu ins Aibnb von Akiko.
Mit dem schnellen Shinkansen fuhren wir von Osaka nach Okayama, von dort ging es mit dem Regionalzug ins Landesinnere, durch grauen Nieselregen.
Spannend war der Ausstieg im kleinen Dorf Oboke: Dort sollte uns ein Bus zum Hotel bringen – die Abfahrtszeit dazu war aber nicht klar zu ermitteln. Zusammen mit anderen Paaren warteten wir auf den Bus, der – wie vom Hotel angekündigt – pünktlich an der Oboke Station ankam. Wir stiegen ein und fuhren los; die wenigen Worte, die vom Busfahrer zu hören waren, waren auf Japanisch. Die Straße wurde immer schmaler und kurviger, ab und zu kam ein Tunnel. Nach gut zwanzig Minuten hielt der Bus vor dem Hotel, wo wir von Hotelangestellten empfangen wurden – das Einchecken verlief überwiegend auf Japanisch; von einer Angestellten wurden wir in unser Zimmer begleitet und mit Tee begrüßt.
Nach meiner (üblichen) Unsicherheit, mich auf Neues einzulassen, fuhren wir erst mal „nur zum Gucken“ mit der hoteleigenen Seilbahn zum Onsen oberhalb des Hotels. Trotz – oder gerade wegen – der nebelgrauen Stimmung war die Atmosphäre im Onsen-Bereich – getrennt für Männer, Frauen und gemischt – wunderbar. Stefan machte tolle Fotos und ich kam langsam an in der ungewohnten Umgebung. Wir holten unsere Badetücher und gingen in unseren Hotel-Kimonos ins Onsen – Stefan zu den Männern, ich zu den Frauen. Im Onsen genoss ich die Ruhe, die Wärme und den Blick auf die umliegenden wolkenverhangenen Berge …. Nach dem Bad war es Zeit fürs Abendessen mit japanischen Spezialitäten der Region im Hotelrestaurant. Es war wundervoll: oishi! Zurück in unserem Zimmer legten wir uns auf den für uns vorbereiteten Futons schlafen.
Am nächsten Morgen hatten wir ein tolles japanisches Frühstück, danach machten wir uns auf den Weg zur Kazurabashi Brücke, einer Brücke aus Weinranken. Und ja: Wir wagten uns über die Brücke – es war wie angekündigt „a thrilling experience“.
Danach verbrachten wir einige Zeit am Flussufer mit Sonnenschein und Steinesammeln. Auf einem gemütlichen Spaziergang die schmale Straße entlang kamen wir zurück ins Hotel und ins Onsen, diesmal mit Sonnenscheinblick auf die Berge und Vorfreude auf das wunderbare Essen. Später nochmals baden, dann schlafen. Am Morgen dann nochmal ins Onsen, dann packen und frühstücken … Mit Bedauern verließen wir das Hotel, um mit dem Bus nach Oboke zu fahren, zum Zug nach Tadotsu und weiter nach Matsuyama.